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Fans gegen Homophobie?
nd: Woher kam der Anstoß zur Werbebande »Fußballfans gegen Homophobie«, die beim Heimspiel des SV Babelsberg 03 am Sonnabend enthüllt wird?
Bastian: Die Initiative kam aus der Fanszene. Unser Fan-Beirat hat den Vorstand angeschrieben, ob wir so eine Bande, wie sie schon bei Tennis Borussia Berlin steht, auch gestalten können. Der Vorstand sagte ja, es waren eh noch nicht alle Banden verkauft. Viel mehr zu entscheiden war da nicht.
Ein Profiverein lebt auch von der Werbung. Wie viel Geld bringt so eine Werbebande normalerweise ein?
Das weiß ich jetzt nicht so genau. Diese Banden werden zu ganz unterschiedlichen Paketen zusammengepackt und kosten jeweils unterschiedlich viel. Aber das ist ja kein Verzicht auf Geld, so lange wir die noch nicht vermietet haben. Außerdem stehen wir hinter der Aktion und dann soll das auch so sichtbar sein.
Wie lange wird die Bande zu sehen sein?
Sie wird jetzt erst einmal hängen. Es gibt keinen Termin zum Wiederabnehmen.
Gibt es bereits Reaktionen von Außenstehenden?
Nein, bis jetzt noch nicht. Unseren Einsatz gegen Rassismus und Homophobie sind die Leute mittlerweile auch schon gewohnt. Da ist das nur ein Detail, dass wir diesen sichtbar nach außen tragen. Wir hatten den Spruch ja schon mal als großes Banner während eines Spiels. Das wanderte dann während der Halbzeiten mal vom einen zum anderen Block, das fand ich sehr schön.
In seiner Satzung positioniert sich der Verein gegen sexuelle Diskriminierung. Wie wird das im Stadion gelebt?
Wenn dann irgendjemand: »Du dumme Schwuchtel!« ruft, dann stehen zehn auf und sagen: »Das wollen wir hier nicht hören!« Egal auf welcher Tribüne, das wird so durchgezogen. Das passiert auch auf der Haupttribüne, von der aus ich als Präsident das Spiel verfolge. Genau solche Situationen hat es immer wieder gegeben mit Hunderten von Zeugen: Sobald eine rassistische oder eine homophobe Beleidigung kommt, gibt es immer genügend Leute drum herum, die dagegen einschreiten, die das korrigieren.
Warum dann diese Bande, wenn das Ansinnen doch schon im Stadionalltag praktiziert wird?
Durch die Bande wird klar, dass es nicht nur eine Aktion aus den Blöcken der Stehplatzfans ist. Es gilt genauso für die Sitztribüne, für das ganze Stadion.
Der SV Babelsberg bezieht so gesellschaftlich Stellung. Ist das die Aufgabe von Sportvereinen?
Durchaus. Uns in Babelsberg wird oft das Rechts-Links-Klischee um die Ohren gehauen, hier seien eh nur alles Linke. Aber gegen Homophobie und gegen Rassismus zu sein ist eine humanistische Einstellung und die erwarte ich von allen Zuschauern, egal ob sie CDU, Grüne oder andere Parteien wählen. Sonst könnte ich hier auch nicht Präsident sein. Das hat mit Humanismus zu tun und mit respektvollem Umgang miteinander. Dazu gehören Rassismus und Homophobie nun mal überhaupt nicht. Es muss klar sein, wer sich bei uns wohlfühlen soll und wer nicht. Und Rassisten und Leute, die eben »Schwuchtel« oder sonst was rufen, sollen sich bei uns nicht wohlfühlen.
Fragen: Stephan Fischer
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