Zahl selbstständiger Aufstocker seit 2007 um 76 Prozent gestiegen

IAB-Studie: Hinweise auf eine Verfestigung des Leistungsbezugs in dieser Gruppe

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Berlin (nd). Immer mehr Selbständige müssen ihren Unterhalt mit Hartz-Leistungen aufstocken. Das geht aus einer Studie des Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervor. Danach gab es 2011 im Jahresschnitt 127.000 selbständige Aufstocker – 16 Prozent mehr als im Jahr 2010 und gegenüber 2007 sogar ein Anstieg um 76 Prozent.

Vor allem selbständige Verkäufer und Dienstleister wie Friseure oder Kosmetiker sind neben ihrem »Geschäft« auf staatliche Hilfszahlungen angewiesen, sie bilden mit 21 Prozent die größte Gruppe. Aber auch Techniker, Handels- oder Versicherungsvertreter, Grafiker oder freiberufliche EDV-Dienstleister (20 Prozent) sowie Laden- oder Gaststättenbesitzer (17 Prozent) können von ihren Gewerben nicht leben. 16 Prozent der selbständigen Aufstocker sind Akademiker, sie kommen laut IAB-Studie vor allem aus künstlerischen Berufen.

Ein beträchtlicher Teil der selbständigen Aufstocker verdient maximal 100 Euro im Monat - bis zu diesem Betrag dürfen Hartz-IV-Empfänger Geld hinzuverdienen, ohne dass es ihnen auf die staatlichen Leistungen angerechnet wird. Rund drei Viertel der Betroffenen verfügen nur über ein Einkommen von maximal 400 Euro im Monat. Gerade einmal fünf Prozent der selbständigen Aufstocker verdient mit ihren Geschäften mindestens 800 Euro.

»Die selbständigen Aufstocker sind im Durchschnitt deutlich besser qualifiziert als andere Grundsicherungsempfänger«, heißt es in der Studie. »Obwohl ihre Arbeitszeiten meist hoch sind, erwirtschaften sie aus der selbstständigen Tätigkeit mehrheitlich nur sehr geringe Einkommen.« Es gebe außerdem »Hinweise auf eine Verfestigung des Leistungsbezugs in dieser Gruppe«.

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