Siegfried in der Savanne

»Django Unchained« von Quentin Tarantino

  • Tobias Riegel
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.
Eine Gesellschaft mit Blut an den Händen: Leonardo DiCaprio, Jamie Foxx und Christoph Waltz
Eine Gesellschaft mit Blut an den Händen: Leonardo DiCaprio, Jamie Foxx und Christoph Waltz

Die US-Südstaaten gehen 1858 buchstäblich auf dem Zahnfleisch. Die abgewirtschaftete, im letzten hemmungslosen Aufbäumen vor dem Untergang befindliche Sklavenhalter-Aristokratie ist innerlich verrottet. Es ist also ein treffendes Bild, wenn in Quentin Tarantinos neuem Film »Django Unchained« der mit deutschen Wurzeln versehene ehemalige Zahnarzt Dr. King Schultz (Christoph Waltz) als Kopfgeldjäger dem System die faulen Zähne zieht.

Schultz ist es auch, der gleich in der ersten, fulminant-gewalttätigen Szene den Sklaven Django (Jamie Foxx) aus den Klauen seiner rassistischen Häscher befreit. Aus dem anfänglichen Zweckbündnis wird schnell eine Männerfreundschaft auf Leben und Tod. Diese führt die grundverschiedenen Desperados nach einer lukrativen Karriere im »Cash-For-Flesh-Business«, wie sie das Kopfgeldjagen nennen, auf die Suche nach Djangos Frau: Broomhilda, die beim sinistren Plantagen-Lord Calvin Candie (Leonardo DiCaprio...


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