Prozess gegen Nazigegner Lothar König hat begonnen

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Dresden (Agenturen/nd). Jugendpfarrer Lothar König steht seit Donnerstag wegen schweren Landfriedensbruchs in Dresden vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 59-Jährigen aus Jena vor, bei einer Demonstration gegen Neonazis im Februar 2011 zu Gewalt gegen Polizisten aufgerufen zu haben.

Der Pfarrer bestreitet das. Vor dem Amtsgericht hatten sich zahlreiche Unterstützer Königs versammelt. Sie halten den Prozess für politisch motiviert. Damit würden engagierte Gegner von Neonazi-Aufmärschen kriminalisiert, hieß es.

Der rebellische König
 

Zur Person: Lothar König

Lothar König, Stadtjugendpfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde von Jena, wurde 1954 in Nordhausen geboren. Lothar ist verheiratet, hat vier Kinder und drei Enkelkinder. . Mehr

Chronologie: Vom Lautsprecherwagen ins Amtsgericht

Die Vorgeschichte des Prozesses gegen den Jenaer Jugendpfarrer Lothar König. Mehr

Prozesstermine & -berichte

1.Prozesstag am 04. April 2013, im Amtsgericht Dresden
2.Prozesstag am 24. April 2013, im Amtsgericht Dresden
3.Prozesstag am 13. Mai 2013, im Amtsgericht Dresden
4.Prozesstag am 28. Mai 2013, im Amtsgericht Dresden
5.Prozesstag am 29. Mai 2013, im Amtsgericht Dresden
6.Prozesstag am 30. Mai 2013 im Amtsgericht Dresden

Beginn: jeweils 9.00 Uhr

Der Prozess in den Medien

Liveticker der Soligruppe der JG-Stadtmitte zum Prozess

Tweets zum Thema Prozess gegen Lothar König unter dem Hashtag #lothardd

Videos über die Arbeit von Lothar König

Die Jenaer Junge Gemeinde Stadtmitte auf Twitter

Facebook-Gruppe: Solidarität mit Lothar König

Mehr zum Thema

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Diese Gegendemonstrationen sind in Sachsen seit Jahren heftig umstritten, weil Nazigegner immer wieder zu Blockaden aufrufen. Solche Aktionen werden in Sachsen als Verstoß gegen das Versammlungsgesetz gewertet. Am 19. Februar 2011 war es am Rande solcher Proteste, an denen sich der Pfarrer beteiligt hatte, zu schweren Auseinandersetzungen zwischen gewaltbereiten Anhängern der linken und rechten Szene gekommen. Mehr als 100 Polizisten wurden verletzt.

Widerstand ohne Gewalt

Der Leipziger Pfarrer Christian Führer hat den Widerstand gegen Neonazi-Aufmärsche verteidigt. Vor Beginn des Prozesses gegen den Jenaer Stadtjugendpfarrer Lothar König nannte Führer am Donnerstagmorgen im Deutschlandradio Kultur Widerstand dann notwendig, wenn menschenverachtende, gewaltverherrlichende und geschichtsverfälschende Ansichten auf die Straße getragen werden. Allerdings müsse dieser Widerstand ohne Gewalt geleistet werden, fügte der evangelische Pfarrer im Ruhestand hinzu.

Gewalt dürfe kein Mittel der Auseinandersetzung sein, sagte Führer, der als Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche durch seinen politischen Widerstand während der DDR-Zeit weit über Deutschland hinaus bekannt geworden war. Steine werfen sei für ihn völlig unakzeptabel. Jedoch müssten sich Christen einmischen »in Dinge, die unrecht sind, die menschenschädigend sind, die eine Gefahr sind für das Zusammenleben der Menschen«. Diesem Auftrag dürfe sich die Kirche nicht entziehen.

zum nd-Livebericht über den Prozess

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