Sporthilfe sieht sich auf gutem Weg
Wirtschaft soll deutsche Spitzenathleten stärker unterstützen
»Wir sind froh, dass wir jetzt mehr Geld ausgeben können«, sagte Jürgen Fitschen gestern. Ein ungewöhnlicher Satz für den Co-Vorsitzenden einer Bank. Fitschen sprach über das Engagement, mit der sein Unternehmen die Sporthilfe und somit deutsche Spitzensportler unterstützt. Ein Stipendium wurde kürzlich auf 300 Euro verdoppelt. Die 300 Athleten freut's.
Jonas Rechermann wurde 2012 in London Olympiasieger im Beachvolleyball. Danach musste er seine Karriere beenden. Viele Athleten fallen an diesem Punkt in ein Loch. Reckermann über die duale Ausbildung und seine Forderung an die Wirtschaft, Athleten mehr Chancen zu geben. Mehr
Es sind Schritte wie dieser, die den Vorsitzenden der Deutschen Sporthilfe, Michael Ilgner, sagen lassen: »Wir sind auf einem sehr guten Weg. Als ich selbst Wasserballer war, gab es so ein Stipendium gar nicht.« Die Diskussionen um die Sportförderung in Deutschland rund um die Olympischen Spiele von London 2012 mögen die staatlichen Förderprogramme nicht revolutioniert haben, aber die Unterstützung der Athleten durch die Privatwirtschaft scheint sich langsam zu verbessern.
Am Dienstag wurden weitere Programme vorgestellt: So werden Unternehmen bundesweit dazu aufgefordert, Einladungen zu Bewerbungsgesprächen zu garantieren, wenn sich Athleten mit einem Kennwort bei ihnen melden. Bislang fallen viele durchs Raster, wenn aufgrund des aufwendigen Trainings- und Wettkampfalltags Regelstudienzeiten überschritten wurden oder keine Praktika vorliegen. Mit der Initiative »Sprungbrett Zukunft« wollen Sporthilfe und Wirtschaft auch verstärkt solche Praktika sowie Mentorenprogramme für Athleten anbieten.
Die Firmen versprechen sich leistungsfähigere Mitarbeiter und natürlich werbeträchtige Vorzeigegesichter. So war die Aufforderung von DOSB-Generaldirektor Michael Vesper an sie kaum nötig: »Spitzensportler zu fördern, ist Gesellschaftsarbeit. Bekennen Sie sich dazu! Es wird ihr Schaden nicht sein.«
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