Frankfurt macht Weg frei für Blockupy-Camp
Stadtverwaltung einigt sich mit Aktivisten
Berlin (nd-Poelchau). Es schaut gut aus für die Aktivisten von Blockupy. In einem »konstruktiven Gespräch« habe ihnen die Umweltdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, Rosemarie Heilig, ein Gelände für ihr Camp zugesagt, teilte das Blockupy-Bündnis am Donnerstag mit. Es organisiert erneut in der Bankenmetropole internationale Protesttage gegen die Krisenpolitik der Troika aus Europäischer Zentralbank (EZB), EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds.
Damit dürfte einer entspannten Anreise der Demonstranten zu den Aktionstagen vom 31. Mai bis 1. Juni 2012 nichts mehr entgegenstehen. Im Gegensatz zum letzten Jahr: Damals hatte die Stadt zunächst alle Veranstaltungen der Protestierer verboten. Die Polizei riegelte das Bankenviertel über mehrere Tage komplett ab. Es kam zu Hunderten Platzverweisen und Festnahmen. Lediglich eine Demonstration am Ende der Proteste wurde erlaubt - nach dem die Aktivisten geklagt hatten.
»Nach wochenlangen Hinhaltespielchen hat sich die Stadt endlich bewegt«, freut sich Rolf Engelke von der Camp-Organisation des Bündnisses. Das zugesagte Gelände befindet sich am Rebstockbad bei der Messe und bietet laut Blockupy Platz für kleinere Zelte zum Übernachten und für ein größeres Veranstaltungszelt.
Die Stadt Frankfurt bestätigte dies. »Der politische Wille der Stadt, das Gelände zur Verfügung zu stellen ist da«, hieß aus der Verwaltung. Allerdings kann die Stadt nicht alleine über das Gelände entscheiden. Denn das gehört ihr zwar, wurde aber an die Messe verpachtet. Diese wolle die Anträge nun bis Montag »wohlwollend« prüfen. Quasi nur noch eine reine Formalie.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.