Der Gummistiefel in der Politik

Heute reist Angela Merkel ins Hochwassergebiet

Der Gummistiefel ist nicht nur zum modischen Straßenschuh geworden, was etwa Bauern kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen. Er ist auch politisches Werkzeug, das vor allem zum Einsatz kommt, wenn Hochwasser in Wahlkampfzeiten fallen.

Schon in frühen Zeiten hat der Stiefel Spuren hinterlassen. Gern wurde er dem besiegten Feind auf die Brust gesetzt, Ländereien landeten unter fremdem Stiefel. Der Gummistiefel ist in der Politik dagegen zurückhaltend eingesetzt worden. Heute ist das Bedrohliche einem solidarischen Schlurfen gewichen, der Hackenknall dem schmatzenden Geräusch, das ein Schritt im feuchten Uferbereich verursacht.

Der in politischer Absicht übergestreifte Gummistiefel kommt nicht mehr militärisch-anmaßend, sondern in staatsmännischer Demut und zugleich farbenfroh und optimistisch daher. Besser: Er kommt vorbei. Immer, wenn Flüsse in Deutschland über die Ufer treten. So auch diesmal. Am heutigen Dienstag wird die Bundeskanzlerin im Hochwasser-Krisengebiet erwartet, der genaue Ort wurde am Montag noch geheim gehalten. Wohl, damit sich niemand von Merkel stiefmütterlich behandelt fühlt, schon bevor sie sich auf die Reise gemacht hat.

Das Mater...


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