Der ehrliche Wurstfabrikant

Ein Veggie-Day pro Woche in den öffentlichen Kantinen des Landes: Die Grünen hatten es Anfang August eher unfreiwillig geschafft, mit einem Satz aus ihren 319 Seiten Wahlprogramm den Zorn des Fleisch verzehrenden Wutbürgers auf sich zu ziehen. Bevormundung! Hungerkatastrophe! Der Untergang des Abendlandes, bei gleichzeitigen Rückschritt in den real existierenden Sozialismus? Wobei letzterer Vergleich wohl nicht greift, da man in den Kantinen des Ostblocks eher das Grünzeug auf dem Teller als die Fleischberge vergeblich suchte. Darin waren sich Ost und West mehrheitlich einig: Gemüse war und ist allenfalls eine Beilage – im Zentrum einer Mahlzeit haben gefälligst Schwein, Huhn oder Rind zu stehen.

Nun führte der Grünen Vorschlag rückblickend betrachtet genau zu dem, was die Partei ganz gewiss nicht im Sinn hatte. Anstatt über das Anliegen zu reden, zogen Fleischesser gegen überzeugte Veggie-Anhänger zu Felde, wobei die Anti-Grü...


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