Minen wandern Richtung Meer
Flut sorgt für neue Gefahren
Wie ist die Situation derzeit ?
Al-Osta: Das Wetter ist gut, und das Wasser geht in einigen Gegenden zurück. Das ist die gute Nachricht. Ansonsten ist die Lage katastrophal. Es gibt eine riesige Gefahr im Norden und Osten von Bosnien-Herzegowina an den Ufern der Sava. Es scheint so, als sei niemand auf ein solches Desaster vorbereitet gewesen - und darum haben wir jetzt dieses gewaltige Problem mit den Landminen.
Wurden die Minen vergessen?
Nein, niemand hat sie vergessen. Warnschilder erinnern die Menschen dort jeden Tag daran, was immer sie tun. Seit dem Ende des Krieges 1994 ist es das größte Problem, das Bosnien lösen muss - bei allen anderen Schwierigkeiten, die dieses Land hat. Im Jahr 2013 waren rund 2,4 Prozent des Landes vermintes Gebiet. Die Menschen kämpfen jeden Tag damit. Allerdings hat das Land nicht genug Geld zur Beseitigung.
Wie weit können die Minen fortgespült werden?
Wir grenzen an Serbien und Kroatien - beide Länder haben Landminen. Experten sagen, die Minen könnten im Grenzgebiet zwischen Serbien und Rumänien landen - oder sogar im Schwarzen Meer. Ich wage nicht zu denken, dass dies wirklich möglich ist. Ich bete, dass das nicht passiert.
Haben Sie von Menschen gehört, die nach der Flut von Landminen verletzt wurden?
Bislang zum Glück nicht. Und ich hoffe, dass es dabei bleibt.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.