Frauen sind stärker von Ebola bedroht

»Weibliche« Tätigkeiten wie Pflegen, Putzen und Waschen sind mit hohem Ansteckungsrisiko behaftet

  • Anne Gonschorek, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Obwohl Studien zeigen, dass ansteckende Krankheiten Frauen eher befallen als Männer, wird dieses Wissen bei der Seuchenbekämpfung nicht genutzt - auch nicht bei Ebola.

Schon kurz nach dem Ausbruch von Ebola in Westafrika wurde es deutlich, Mitte August kam die Bestätigung. UNICEF berichtete, dass über die Ländergrenzen hinweg 55 bis 60 Prozent der Toten weiblich waren. In Liberia allein sind es laut der dortigen Regierung sogar 75 Prozent.

Ebola verbreitet sich vor allem durch den Kontakt mit dem Blut oder anderen Körperflüssigkeiten der Erkrankten. In Liberia wie auch den angrenzenden Ländern kümmern sich vor allem Frauen um Kranke - eine Tatsache, die sich auch bei der derzeitigen Epidemie nicht verändert hat.

Traditionell sind die meisten Krankenschwestern weiblich; auch Hebammen sowie Putzfrauen und Wäschereiarbeiter in Krankenhäusern sind überwiegend Frauen. Frauen bleiben außerdem meist zu Hause, um sich um ihre Familien zu kümmern, anstatt Hilfe von Doktoren oder Krankenschwestern zu suchen und stecken sich so bei ihren Kindern oder Ehemännern an.

»Wenn ein Mann krank ist,...


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