Erleichtert, aber nicht glücklich
Lothar König stimmt der Einstellung seines Verfahrens zu - als »Beitrag zum Rechtsfrieden«
Der Jenaer Jugendpfarrer ist erleichtert nach dem »Freispruch sächsischer Art« - für Glücksgefühle bietet die Justiz im Freistaat aber keinen Anlass.
»Jurisdiktion ist Menschenwerk, das fehlbar ist.« Ein Satz, den man lieber von Richtern als von Pfarrern hören würde. Und doch hat Lothar König, Stadtjugendpfarrer in Jena, jedes Recht zu diesem Urteil. Auch wenn er am Ende der letzten Amtshandlung der Jurisdiktion in seiner Sache, vorgetragen vom Amtsgericht Dresden, zustimmt. Das hatte am Montag das Strafverfahren gegen ihn wegen des Vorwurfs des schweren Landfriedensbruchs, unter Auflage einer Geldzahlung auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dresden, eingestellt. König hat dem zugestimmt, das Geld, 3000 Euro, geht je zur Hälfte an die sächsische Justiz und an den Kirchenbezirk Dresden-Mitte. Die Gerichtskosten dagegen gehen zulasten der sächsischen Landeskasse.
Erleichtert zeigen sich nach dem Ende der »zuletzt eines Rechtsstaates nur noch unwürdigen Farce«, wie Kerstin Köditz den Prozess nennt, nicht nur Lothar König selbst, sondern viele Unterstützer. Köditz, Sprecherin für antifaschi...
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