Die Angst vor der »Pegida«-Welle
In Dresden geht eine unheilvolle Allianz gegen Flüchtlinge auf die Straße
»Dresden zeigt, wie’s geht«: In der sächsischen Landeshauptstadt protestieren seit sechs Wochen jeweils montags Tausende gegen den Zuzug von Asylbewerbern. Die Politik wirkt bisher getrieben und ratlos.
Ein wenig wirkt das Ganze wie »Reenactment«. Der englische Begriff bezeichnet das Nachstellen historischer Ereignisse in möglichst authentischer Weise. Auf dem Dr.-Külz-Ring, vor der etwas düsteren Kulisse des Dresdner Rathauses, werden freilich keine Lanzen oder Musketen getragen; es geht nicht um eine Wiederbelebung von Kreuzzügen oder der Völkerschlacht. Die Menschen, die jeweils am Montag Abend schweigend über den Ring ziehen, tragen stattdessen Fahnen und Papierlaternen in Schwarz-Rot-Gold. Die Bilder, die der Marsch produziert, sollen an die Montagsdemos erinnern, mit denen vor 25 Jahren das Ende der DDR erzwungen wurde. Sie flimmern anlässlich des Jubiläums derzeit oft über Bildschirme. Den passenden historischen Slogan skandieren die Demonstranten in Dresden nicht selbst. Ihn gibt Lutz Bachmann, Redner bei der Auftaktkundgebung, auf den Weg. »Wir sind das Volk«, ruft er und fügt hinzu: »Dresden zeigt, wie’s geht.«
Wie was ...
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