Geldbuße statt Haft für Tim H.

4050 Euro Buße statt 22 Monate Haft / Gericht milderte Richterspruch aus erster Instanz deutlich ab / Verteidiger Ulrich von Klinggräff wirft Polizisten »Stimmungsmache« vor

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Im Berufungsprozess am Landgericht Dresden ist der 38-jährige Tim H. wegen Beleidigung eines Polizeibeamten zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 45 Euro verurteilt worden. Das Gericht milderte damit den Richterspruch aus erster Instanz deutlich ab. Das Amtsgericht Dresden hatte den Berliner im Januar 2013 noch zu 22 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt, nachdem es ihn als Rädelsführer bei einem schweren Fall des Landfriedensbruchs für schuldig befunden hatte. Ihm war vorgeworfen worden, bei Protesten gegen Naziaufmärsche am 19. Februar 2011 in Dresden einen gewalttätigen Durchbruch von Nazigegnern durch eine Polizeisperre per Megafon koordiniert zu haben.

Im Berufungsverfahren hatte sich die Beweislage indes als schwach herausgestellt. Ein Video der Polizei, das H. belasten sollte, klammerte aus, das am Ort des Geschehens bis zu fünf Personen mit Megafon anwesend waren. Verteidiger Ulrich von Klinggräff warf den Poli...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.