Ein gelber Stern auf dem Trikot
Teil 1 der ND-Serie zu Sport und Nationalsozialismus: Der Film »Liga Terezín« berichtet über Fußball im KZ, Oded Breda über seine Arbeit mit jungen Juden und Muslimen
Ein Dokumentarfilm schildert die Geschichte der Fußballliga in Theresienstadt. Jetzt sind die Macher auf Tour durch Deutschland. In sieben Städten stellen sie den Film vor. Dabei machen sie auch Halt in Berlin.
Tel Aviv. Die Häftlinge des Konzentrationslagers Theresienstadt wirken zufrieden. Die Kamera zeigt Näherinnen, Orchestermusiker, Metallarbeiter mit freien Oberkörpern. Die längste Passage des Films zeigt ein Fußballspiel. In einem staubigen Kasernenhof laufen kräftige Männer auf ein Holztor zu, ihre Trikots sind mit dem gelben Stern bestickt. Tausende Zuschauer stehen dicht gedrängt in der dreistöckigen Baracke. »Der Führer schenkt den Juden eine Stadt« – unter diesem inoffiziellen Titel ist der Propagandastreifen zu einem gespenstischen Mythos geworden.
Oded Breda, 60, hat den Film dutzende Male gesehen. Der israelische Computerspezialist hat ihn in Einzelbilder zerlegt. Breda leitet »Beit Theresienstadt«, das Haus Theresienstadt, eine Gedenkstätte im Kibbuz Givat Haim, nördlich der Metropole Tel Aviv. Er deutet auf einen Spieler mit blonden Haaren, seinen Onkel Pavel. »Viele Jahre hat mich dieses Bild verfolgt«, sagt Breda. ...
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