Blockupy weist Kolpingwerk-Vorwürfe zurück
Bündnis: Unterkunft von Geflüchteten in Frankfurt wurde nicht attackiert / Offenbar auch Behauptung über bedrohte Mitarbeiterin falsch
Berlin. Das Blockupy-Bündnis hat Medienberichte zu einem angeblichen Angriff auf das Kolpingwerk in Frankfurt am Main aus den Reihen der Proteste gegen die EZB und die Krisenpolitik zurückgewiesen. »Wir stellen hiermit richtig: Während der Blockupy-Proteste am 18. März wurde keine Unterkunft von Geflüchteten in Frankfurt angegriffen«, heißt es in einer Erklärung. Zwar habe es Steinwürfe auf die Glastüren des Mainhaus Stadthotels gegeben. Das Gebäude auf demselben Areal, in dem das Kolpingwerk residiert, sei aber »zu keiner Zeit von den Steinwürfen vonseiten der Straße betroffen« gewesen, also auch die Unterkunft minderjähriger Geflüchteter nicht, die sich dort befindet.
Dies hatten zahlreiche Medien, darunter der Deutschlandfunk, jedoch berichtet. Die »Tageszeitung« schrieb: »Blockupy griff Flüchtlinge an«, und weiter: »Solcherart Randale ist selbst in hart linksradikalen Kreisen nicht vermittelbar.« Die Illustrierte »Focus« titelte: »Chaoten warfen Steine auf ein Heim mit Flüchtlingen«. Auch im »nd«-Newsblog war über eine Mitteilung des Kolpingwerks zu lesen, in der davon die Rede war, dass »eine Unterkunft von minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen mit Pflastersteinen beschädigt« wurde.
Offenbar ist der Vorgang seitens des Kolpingwerkes aber nicht richtig dargestellt worden. Auch die »Tageszeitung« berichtet nun von den offenbar falschen Vorwürfen und fragt: »Hat das Kolpingwerk versucht, Flüchtlinge zu Blockupy-Opfern zu machen und damit die Demos zu diskreditieren?«
Blockupy hat eigenen Angaben zufolge nach den Medienberichten über die angebliche Attacke umgehend direkten Kontakt mit dem Tagungshaus des katholischen Kolpingswerkes aufgenommen. Dort herrsche, heißt es weiter, über die Pressemitteilung des Kolpingwerks »großer Unmut«. Ein Mitarbeiter habe gegenüber Blockupy richtiggestellt, »dass das Jugendwohnheim keineswegs das Ziel der Angriffe war, dass es zu jeder Zeit aufgesucht und verlassen werden konnte und dass es sich bei der Behauptung, eine Mitarbeiterin sei bei der Löschung einer brennenden Mülltonne bedroht worden, um eine Falschmeldung handele«.
Blockupy setze sich seit »jeher für die Rechte und die Sicherheit von Geflüchteten und gegen die mörderische Abschottungspolitik der EU ein«, heißt es in der Erklärung des Protestbündnisses weiter. »Absurd ist daher der Versuch, Blockupy mit rassistischen Aktionen in Verbindung zu bringen.« nd
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