Die Abschirmer und die Ablenker

Der NSU-Prozess geht weiter - mit 3+1 Zschäpe-Pflichtverteidigern

Beate Zschäpe hat »heute das erste Mal richtig gestrahlt«, bemerkte Gül Pinar, eine der Nebenklagevertreterinnen. Nach aller Aufregung scheint das unterm Strich die bleibende Nachricht des Tages zu sein.

Was am Montagmorgen wie die finale Eskalation des Konfliktes zwischen der Angeklagten Beate Zschäpe und ihren Verteidigern Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm wirkte, fiel am Nachmittag in sich zusammen. Zu Verhandlungsbeginn hatte Heer auch namens seiner Kollegen um die »Aufhebung der Bestellung« als Pflichtverteidiger gebeten. Grund: Eine optimale Verteidigung sei nicht mehr gewährleistet. Mehr wollte er mit Hinweis auf seine anwaltliche Verschwiegenheitspflicht nicht erklären. Doch irgendetwas muss es vor Verhandlungsbeginn im NSU-Prozess gegeben haben, das das randvolle Misstrauensfass zum überlaufen brachte.

Mehrfach habe er ihn darauf hingewiesen, dass das Verfahren gefährdet sei, warf Heer dem Vorsitzenden Richter Manfred Götzl vor. Doch der habe ja die Warnungen »in den Wind geschlagen«. Götzl, der Heers Sticheleien inzwischen locker wegsteckt, unterbrach die Verhandlung. Vorerst für eine halbe Stunde. Die dauerte...


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