Badica/Kardiam Bvba
Blutdiamanten sind der wohl bekannteste Konfliktrohstoff - mehrere Kinofilme haben sich bereits dieser Problematik gewidmet. Die wertvollen Klunker werden meist illegal geschürft und von Milizen verkauft, die mit den Erlösen ihre Kriege finanzieren. Die antikommunistische UNITA in Angola war einst dick im Geschäft mit Blutdiamanten. Bis heute ist dies in vielen Bürgerkriegsregionen in Afrika Usus, obwohl zumindest auf dem Papier der Handel mittlerweile international geächtet wird. Speziell in der Zentralafrikanischen Republik haben Handelsunternehmen in großem Stil Diamanten zusammengekauft und hoffen auf ein Ende des seit zwei Jahren geltenden Exportverbots.
Erwischt wurde indes das Unternehmen Badica mit seiner Zweigstelle Kardiam Bvba im globalen Diamantenhandelszentrum Antwerpen. Nach UN-Erkenntnissen hat es allein seit Mai 2013 Diamanten im Wert von 24 Millionen Dollar aus der Zentralafrikanischen Republik über Kamerun geschmuggelt. Im Mai 2014 stellten die belgischen Behörden Edelsteine in Antwerpen sicher, die laut Beurteilung von Diamantenexperten mit hoher Wahrscheinlichkeit zentralafrikanischer Herkunft sind.
Im August 2015 setzte der Sanktionsausschuss der UNO Badica und Kardiam auf die schwarze Liste. Kurz darauf froren die EU und die USA die Vermögen ein. Das Unternehmen habe, so die Begründung, »durch die illegale Ausbeutung von und den unerlaubten Handel mit natürlichen Ressourcen in der Zentralafrikanischen Republik, einschließlich Diamanten, Gold, wildlebender Tier- und Pflanzenarten sowie aus diesen gewonnener Produkte, bewaffnete Gruppen oder kriminelle Netzwerke« auf beiden Seiten des blutigen Konflikts unterstützt. KSte
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