Die Verstoßenen von Idomeni
Transitstaaten der Balkanroute lassen nur noch Afghanen, Iraker und Syrer passieren
Das Pech scheint dem Flüchtling mit dem karierten Schal an seinen ausgetretenen Schuhen zu kleben. Auf den Schienen im nordgriechischen Idomeni kauernd kann Khardga Magal sein Missgeschick noch immer kaum fassen. Zwei Jahre arbeitete der gedrungene Elektriker aus Nepal im irakischen Kirkut, als er sich Ende Oktober endlich zum überhasteten Aufbruch aus der umkämpften Stadt entschied: »Die Bombardierungen und Explosionen waren kaum mehr zu ertragen - ich wollte einfach weg.«
Auf der ebenso kostspieligen wie gefährlichen Schlauchbootüberfahrt von der Türkei nach Griechenland kamen dem Nepali seine Papiere abhanden. Und als er vor 15 Tagen endlich die griechisch-mazedonische Grenze erreichte, kam er ein paar Stunden zu spät: »Sie sagten mir, dass sie nur noch Afghanen, Iraker und Syrer durchlassen«, berichtet Khardga. »Und ich hänge hier fest.«
Zumindest regnet es nicht mehr. Im Sonnenschein rumpeln unablässig die Busse mit den ...
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