Vom Hörsaal auf die Flucht

Abir (28) und Asma Salim sowie ihre Nichte Lana aus Homs, Syrien

  • Lesedauer: 1 Min.

Zu dritt leben sie derzeit in der Unterkunft in Berlin: Abir und Asma Salim und ihre Nichte, Lana. Mit 28 Jahren ist Abir (o.) die Älteste, hat an der Uni Homs Wirtschaftswissenschaften studiert und als Prokuristin gearbeitet. Bis zum Krieg. Dieses »Bis zum Krieg« schwingt in ihren und Asmas Erzählungen immer mit. Asma hat Elektroingenieurswissenschaft studiert, in den ersten Kriegsmonaten noch gearbeitet. Nun sind die beiden seit acht Monaten in Berlin.

Während Lana sich mit anderen Kindern lautstark an einem Sprachpuzzle übt, erzählen die Schwestern in stillen, wenigen Worten davon, wie zerrissen die Familie jetzt ist. Die Mutter soll nachkommen, aus Syrien. Der Bruder lebt mit seiner Frau irgendwo in der Nähe von Frankfurt (Oder).

»I just want to live.«

In der Debatte über jene, die vor Krieg, Elend und Verfolgung nach Europa fliehen, werden Asylsuchende oft zur bloßen Nummer unter vielen, sie werden als Gefahr dargestellt, zum Problem erklärt.

Wir haben einige von ihnen besucht. Und wir geben in einer ganz speziellen nd-Ausgabe ihren Wünschen und Gedanken einen Raum.

Samah el Hassoun (22) aus Basra, Irak: Einmal nach Alaska reisen

Hassan Alissa, 31 Jahre aus Aleppo, Syrien: Mit der Familie an den Wannsee

Doan Thi Quynh (22) aus Hai Duong, Vietnam: Lernen, was ein Schneemann ist

Hanife und Briali Muhaghgh aus Herat, Syrien: Den Nachwuchs in den Sportverein

Hamdia Mustafa (19) aus Qamishli, Syrien: Einen Kitaplatz für Mohammad

Wahid Abu Shaoub (28) aus Ägypten: Auf der Flucht vor dem Militärdienst

Ghada (35) und Ghayth (2) aus Aleppo, Syrien: Mit den Gedanken in der Heimat

Oleg Petrunin (24) aus der Ukraine: Heirat mit der Freundin

Mohamad Alhajji aus Aleppo, Syrien: »Ich wünsche mir, Syrien würde wieder wie vorher«

Abir und Asma Salim sowie ihre Nichte Lana aus Homs, Syrien: Vom Hörsaal auf die Flucht

Hussain Akbar (39) aus Syrien: »Arbeiten, heiraten, eine Familie gründen«

Saaed aus Afghanistan: Der Ronaldo vom FC Brandenburg 03

Humayhooh aus Afghanistan: Zwei Ronaldos? Dann doch besser Koch!

Ihren Alltag verbringen Asma und Abir derzeit damit, Lana morgens zur Schule zu bringen und Behördengänge zu erledigen. Viel ist nicht mehr übrig vom alten Leben. Die Wünsche der beiden sind klar, die Familie soll endlich, endlich, wieder vereint sein. sal

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