Schönes Wochenende
Jörg Meyer über den Ruf nach Mehrarbeit beim Bundesamt für Migration
Erst ein paar Tage ist es her, da stellte der Deutsche Gewerkschaftsbund seinen aktuellen »Index Gute Arbeit« vor. Schwerpunkt waren Fragen nach der Arbeitsintensität der abhängig Beschäftigten. Weit über die Hälfte klagten über Multitasking, zu niedrige Personalbemessung, unangekündigte Zusatzaufgaben. Dazu kommen Arbeitshetze, und steigender Stress durch immer weitere Arbeitsverdichtung. Auch die im öffentlichen Dienst Beschäftigten sind von den Problemen seit Jahren stark betroffen - seien sie nun Angestellte oder verbeamtet.
Dass die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer unter anderem Wochenendarbeit und Schichtdienst von Beschäftigten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) fordert, um die Asylverfahren zu verkürzen, mag im erwarteten Ergebnis ein richtiger Ansatz sein. Der Weg ist komplett falsch. Der Einsatz von Wochenendarbeit und Schichtdienst wird nicht im Vorbeigehen gefordert oder angeordnet. Da haben Personal- und Betriebsräte ein Wörtchen mitzureden. Die Chance, die ebenso bekannte wie berechtigte gewerkschaftliche Forderung nach einer vernünftigen Personalausstattung der Behörden - und damit auch des BAMF - zu bekräftigen, hat die Sozialdemokratin verpasst. Das ist nicht nur schade, sondern auch und in erster Linie politisch falsch.
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