Kein Ende, nirgends
Tom Strohschneider über die dunkle Seite der Utopie
1967 hat der linke Philosoph Herbert Marcuse in Berlin eine Reihe von Vorträgen gehalten, einer davon widmete sich dem »Ende der Utopie«. Damit war nicht gemeint, dass es fürderhin obsolet sein solle, die Verhältnisse umzuwerfen und sich auf den Weg in eine bessere Zukunft zu machen. Marcuse ging es vielmehr um die Begrenztheit des für ihn »historischen« Utopiebegriffs, der doch in der Regel auf »Projekte gesellschaftlicher Umgestaltung« abzielte, »die für unmöglich gehalten werden«. Nein, sagte der große alte Mann der neuen Linken: Grundlegende Veränderung ist nicht unmöglich, im Gegenteil. Die damals viel diskutierte Kybernetik und der seinerzeit im Aufstieg begriffene Computer würden eine ganz neue Qualität von Befreiung ermöglichen - die Produktivkräfte machten es möglich.
Ein ganz anderes »Ende d...
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