AfD-Fans rausschmeißen – und alles gut?

Wolfgang Hübner zum Umgang mit aktiven Unterstützern der rechten Partei

Protest gegen eine AfD-Kundgebung am 1. Mai in Chemnitz
Protest gegen eine AfD-Kundgebung am 1. Mai in Chemnitz

Was macht ein Unternehmen, wenn Mitarbeiter nach rechts driften? Wie verhalten sich eine Organisation, ein Verein, eine Kirchengemeinde bei rechtsextremen Tendenzen? Zunächst ist es gut, wenn das als Problem erfasst wird. Denn die Frage dürfte sich immer öfter stellen, wenn eine Partei ohne Faschismus-Scham großen Zuspruch erfährt. Die kommenden Wahlen werden es wieder zeigen.

Die Gewerkschaft Verdi will nun Mitglieder rauswerfen, die sich zur AfD-Programmatik bekennen. Die Diakonie will überzeugte Unterstützer und Wähler der AfD entlassen, denn deren menschenfeindliche Positionen passten nicht zu einem christlichen Sozialwerk. Das ist verständlich, wird aber an Grenzen stoßen, womöglich auch an juristische. Und es funktioniert nicht überall. Aber selbst wenn: Was würde eine Gesellschaft mit der gar nicht so kleinen rechtsextremen Kernklientel tun, wenn die überall ausgeschlossen oder entlassen wäre? Die politische Auseinandersetzung bleibt unerlässlich. Denn Menschen kann man vor die Tür setzen, Gedanken nicht.

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