Queere Paare spalten Italien
Der Senat debattiert über die Einführung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften
Die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften ist ein zentrales Projekt der linksliberalen Regierung Italiens. Doch die konservative Opposition ist heftig.
Es ist leicht neblig in der ewigen Stadt, als sich die ersten Teilnehmer an der angekündigten Großdemonstration vor dem Palazzo Madama in Rom versammeln. Viele tragen einen Wecker, denn das Motto lautet svegliatitalia, »Wach auf, Italien!«.
Die Uhren ticken, und die progressiven Italiener verlieren langsam die Geduld. Italien ist mittlerweile das einzige Land in Westeuropa, das gleichgeschlechtliche Paare in keiner Weise anerkennt. Andere Staaten mit katholisch geprägten Kulturen wie Spanien, Portugal oder Frankreich haben in den letzten Jahren die Ehe für alle eingeführt. Selbst mittelosteuropäische, konservative Länder wie Ungarn oder Kroatien ermöglichen eingetragene Partnerschaften.
In Italien begann endlich am vergangenen Donnerstag im Senat die erste Debatte über den bereits im Oktober vorigen Jahres präsentierten Gesetzentwurf - ein zentrales Projekt der linksliberalen Regierung von Matteo Renzi.
Dass sich die Politik an dieser ...
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