Im Netz der Menschenhändler

Weil es in den Meeren vor Thailand immer weniger Fische gibt, versuchen Unternehmen ihre Profite durch Zwangsarbeit zu sichern

  • Mathias Peer, Bangkok
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Thailands Fischereiindustrie hat mit Zwangsarbeit jahrelang gute Geschäfte gemacht. Internationaler Druck sorgt nun für ein Durchgreifen der Behörden. Aktivisten bezweifeln jedoch, dass das reicht.

Männer wie Min Min Thein zahlen für billigen Fisch aus Thailand einen hohen Preis. Eine Schleuserbande hatte ihm einen guten Arbeitsplatz in Thailands Baubranche versprochen. Stattdessen wurde der Mann aus Myanmar von den Menschenhändlern auf ein Fischerboot verkauft. 20 Stunden musste er jeden Tag arbeiten. Wer zu fliehen versuchte, wurde von Wächtern verprügelt. »Auf einen Mann wurde so lange eingeschlagen, bis sein Bein gebrochen war«, erzählte Min Min Thein nach dem Ende seiner 15 Monate langen Tortur. »Wir haben uns nicht getraut abzuhauen.«

Seine Erlebnisse, die Aktivisten der Organisation Greenpeace in einem Bericht über die desaströsen Arbeitsbedingungen in Thailands Fischereiindustrie unter einem Pseudonym wiedergeben, sind beispielhaft für die Probleme der Branche: Weil es in den Meeren vor Thailand immer weniger Fische gibt, versuchen Unternehmen auf dem Rücken der Arbeiter, ihre Profite zu erhalten.

Zahlreiche Fäl...


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