Rajoy zieht zurück, Sánchez übernimmt

Sozialisten-Chef erhält Auftrag zur Regierungsbildung in Spanien

  • Ralf Streck, San Sebastián
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mehr als sechs Wochen nach der Parlamentswahl in Spanien hat König Felipe VI. dem Sozialisten-Chef Pedro Sánchez den Auftrag zur Regierungsbildung erteilt.

Er ist nicht der königliche Wunschkandidat: Pedro Sánchez, Chef der sozialistischen Partei, soll nun das schaffen, was dem Noch-Premier Mariano Rajoy nicht gelungen ist: eine Regierung zu bilden. Noch vor zehn Tagen wollte König Felipe V. den amtierenden Regierungschef beauftragen, doch der Konservative lehnte ab, weil ihn keine Partei unterstützen wollte. Bei der zweiten Runde am Dienstag zog König Felipe VI. Sánchez Rajoy vor, weil jener auch hinter den Kulissen in den vergangenen Tagen nicht vermochte, ausreichend Unterstützung für seine rechte Volkspartei (PP) im neuen Parlament zu sichern. Die PP wurde zwar stärkste Kraft, stürzte aber um 16 Prozentpunkte auf 29 Prozent ab. »Ich kann die Zusammensetzung einer stabilen Regierung nicht garantieren, weil die Sozialisten den Dialog verweigern«, erklärte Rajoy. Er setzt nun darauf, dass die Regierungsbildung misslingt, und weist Sánchez schon jetzt die Verantwortung für Neuwahlen zu.

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