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Neun Milliarden Euro für Syriens Kriegsopfer

Geberkonferenz verständigt sich auf internationale Hilfe für notleidenden Kriegsopfer / Ursprünglich waren lediglich sechs Milliarden Euro geplant / LINKE: Zusagen müssen eingehalten werden

  • Lesedauer: 2 Min.

London. Bei der Syrien-Geberkonferenz in London sind am Donnerstag Zusagen über mehr als zehn Milliarden Dollar (neun Milliarden Euro) eingegangen. Das teilte der britische Premierminister und Gipfel-Co-Gastgeber David Cameron mit. Damit wurde das ursprüngliche Ziel übertroffen, mindestens neun Milliarden Dollar einzusammeln.

»Der heutige Erfolg bedeutet nicht die Lösung der Krise«, sagte Cameron. Es müsse auch ein politischer Übergang in Syrien erreicht werden. »Unsere Botschaft an die Menschen in Syrien und in der Region ist aber deutlich: Wir werden an Eurer Seite stehen und Euch so lange wie nötig unterstützen«, sagte der britische Premier.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte die »Doppelbotschaft« der internationalen Geberkonferenz: Das Londoner Treffen von rund 70 Staaten sende zum einen das Signal, dass »2016 sofort Geld für die wesentlichen Dinge« bereitstehe. Nach Worten Merkels sind es etwa 6 Milliarden Dollar (gut 5,3 Milliarden Euro) noch in diesem Jahr. Zum zweiten biete das Einsammeln von deutlich über neun Milliarden Euro Perspektiven für die nächsten Jahre, betonte die Kanzlerin.

Zum deutschen Beitrag von insgesamt 2,3 Milliarden Euro bis 2018 sagte Merkel: »Unsere Unterstützung mit Geld ist das, was wir tun können (...), um erträglichere Lebensbedingungen vor Ort zu haben.« Der deutsche Beitrag konzentriere sich auf eine Unterstützung des Welternährungsprogramms. Darüber hinaus gehe es um Ausbildung und Arbeit für Erwachsene in den Ländern rund um Syrien. Die EU werde alles daran setzen, auch die Exportbedingungen aus diesen Ländern zu verbessern, um dort Jobs zu schaffen, sagte Merkel.

»Die Bevölkerung in Syrien und die Flüchtlinge aus Syrien in den Nachbarländern benötigen dringend mehr humanitäre und entwicklungspolitische Unterstützung. Dazu kann die Geberkonferenz in London beitragen, sofern die Zusagen auch wirklich eingehalten und Gelder schnell ausgezahlt werden«, erklärt Heike Hänsel, entwicklungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, dazu.

In London waren auf Einladung von Deutschland, Großbritannien, Norwegen, Kuwait und der UNO Vertreter aus fast 70 Staaten zusammengekommen. Deutschland sagte bei der Geberkonferenz für das Bürgerkriegsland 2,3 Milliarden Euro für die kommenden drei Jahre zu. Auch Großbritannien und die USA machten zusätzliche Milliardenzusagen. AFP/nd

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