Die Geschichte vom Dammbruch

Briten erlauben gentechnische Eingriffe an Embryonen - zu Forschungszwecken.

  • Steffen Schmidt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Noch im Dezember vergangenen Jahres schien sich die Wissenschaftsgemeinde einig: Die neuen, einfacher benutzbaren Techniken zum sogenannten Gene Editing sollten bei menschlichen Embryonen vorerst nicht angewandt werden. Eric Lander, einer der Pioniere der Humangenomforschung, sagte bei dem dreitägigen Treffen von Wissenschaftsakademien aus den USA, Großbritannien und China in Washington: »Wir haben noch eine Menge zu lernen, bevor man ins menschliche Erbgut eingreift und dauerhafte Veränderungen vornimmt.«

Mit der Genehmigung der zuständige Behörde HFEA (Human Fertilisation and Embryology Authority) für das Londoner Francis Crick Institute, nun doch gezielt in das Erbgut menschlicher Embryonen einzugreifen, scheint dieser Konsens schon wieder aufgekündigt. Bei näherem Hinsehen relativiert sich dieser Eindruck: Denn zum einen ist der genehmigte Antrag des Londoner Instituts schon vom September 2015, zu...


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