Argentinien bildet Strafgefangene zu Schiedsrichtern aus
Ein Besuch im Gefängnis von San Luis
Ein Politprojekt bildet im argentinischen San Luis Strafgefangene zu Schiedsrichtern aus. Bisherige Ergebnisse und die Zukunftsaussichten stimmen alle Beteiligten positiv - vom Fußballer bis zum Schiedsrichter.
San Luis. Wenn die Spitze des Weltfußballs im Gefängnis steckt, kommt die Rettung des schönen Ballsports vielleicht gerade von Männern, die noch vor Joseph Blatter & Co. Bekanntschaft mit Gitterstäben gemacht haben. Im argentinischen San Luis startete im November 2014 ein einzigartiges Ausbildungsprojekt. Strafgefangene und Untersuchungshäftlinge werden zu Fußballschiedsrichtern ausgebildet. Jetzt, im Januar, hatten die Absolventen des ersten Jahrgangs ihre ganz große Bewährungsprobe: Sie pfiffen ein Freundschaftsspiel des Erstligisten Huracan gegen den Fünftligisten Victoria. Bald sollen sie regelmäßig in den unteren Ligen eingesetzt werden. Bestechen lassen werden sie sich nicht, versprechen ein Mörder, ein Bankräuber und ein gewöhnlicher Dieb beim Besuch von »nd« in der Strafanstalt von San Luis.
Sanft verteilt der Rasensprenger sein kostbares Nass über das Grün. »Das Gras hier im Mittelkreis haben wir vor kurzem erst gesät...
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