Vom Fleischproduzenten zum Tierretter

Wie der frühere Schäfer Günter Garbers aus Niedersachsen zu einem Vorreiter der vegetarischen Bewegung wurde

  • Volker Stahl, Seevetal
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Das Töten von Lämmern gehörte zum Alltag des früheren Schäfers Günter Garbers, heute verkauft er Biogemüse. Und er beherbergt den Bullen »Schmusi«, der wegen des Angriffs auf einen Menschen sterben sollte.

Die idyllische Weide grenzt an einen Bach. Im von Brennnesseln gesäumten, 80 Quadratmeter großen Verschlag wartet »Schmusi« auf Günter Garbers - es ist Futterzeit. Seit April 2015 lebt der schottische Highlander auf dem Hof am Mühlenbach in der niedersächsischen Gemeinde Seevetal. Zur Begrüßung leckt der 600-Kilo-Bulle freudig die ihm entgegen gestreckte Hand, Speichel tropft aus dem rosa Maul. »Er weiß genau, dass ich ihm das Leben gerettet habe«, erklärt der 63-jährige Mann mit dem löchrigen Schäferhut die artübergreifende Zuneigung. Fakt ist: Ohne Günter Garbers Engagement wären aus dem Bullen Steaks geworden.

»Schmusi« - der Name für ein sechsjähriges unkastriertes Hochlandrind ist natürlich eine Provokation, Kuscheln mit dem Bullen ist nicht angeraten. Garbers warnt Besucher und Spaziergänger eindringlich, sich dem Tier zu nähern, ein Hieb mit den spitzen Hörnern kann tödlich sein. Der Vorbesitzer hatte die Kraft des Bullen b...


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