Sechs Stockwerke - und ganz aus Lehm

Im hessischen Weilburg gibt es gleich zwanzig Häuser, gebaut nach einer hierzulande fast vergessenen Methode

  • Ursula Wöll, Weilburg
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Weil die nassauische Obrigkeit einst verordnete, beim Bauen an Holz zu sparen, entstanden im hessischen Weilburg zahlreiche Häuser aus Stampflehm. Heute gibt es wieder Interessenten für diese Bautechnik.

Vom Parkplatz des Hotels »Lahnschleife« kann man eine Weilburger Berühmtheit in ihrer vollen Größe bewundern. Es ist ein schlichtes Haus, das da über sechs Stockwerke emporragt. In seiner Entstehungszeit von 1826/28 hätte man von einem Hochhaus gesprochen. Sein Geheimnis ist nur Architekturfans bekannt: Dieses Haus in der hessischen Stadt Weilburg ist in Gänze aus Stampflehm erbaut. Wie das besagte Veilchen im Moose übersehen es die Weilburg-Touristen auf ihrem Weg zur stolzen Rose, dem barocken Schloss.

Das Lehmhaus ist an einen steilen Hang erbaut, auf einer Seite ist es daher »nur« drei Stockwerke hoch. Dort hat die Bürgerinitiative Alt-Weilburg eV. ein Schild angebracht: »Pisé-Haus (von franz. piser = feststampfen), höchstes Lehmhaus der Welt, erbaut 1826 - 28 von Wilhelm Jacob Wimpf«. Im vergangenen Dezember hat die Stadt Weilburg den unter Denkmalschutz stehenden Lehm-Methusalem gekauft, um ihn in Absprache mit der Unteren Denkma...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.