Auch seltene Kollisionen können Arten bedrohen

Der Bielefelder Verhaltensbiologe Oliver Krüger über eine Studie zum Gefährdungspotenzial der Windkraft für Greifvögel

Was genau wollten Sie mit Ihrer Studie herausfinden?

Im Kern haben wir untersucht, wie viele Schlagopfer von welchen Vogelarten in Norddeutschland an Windenergieanlagen pro Jahr gefunden werden. Aus diesen Daten haben wir prognostiziert, was die wahrscheinlichsten Konsequenzen für die Entwicklung von Populationen einzelner Vogelarten sind.

Was war anders als bei bisherigen Untersuchungen?

Wir konnten über drei Jahre lang 55 Windparks systematisch nach Schlagopfern absuchen. Wichtig war es, Korrekturfaktoren zu schätzen, denn für jeden toten Vogel, den man entdeckt, gibt es eine Dunkelziffer. Viele tote Vögel findet man nicht, die werden davor gefressen. Um diesen Faktor zu bestimmen, haben wir Kadaver von mehr als 100 Vogelarten ausgelegt und damit geschätzt, wie hoch die Verbleiberate ist, also wie schnell ein Kadaver von Aasfressern entfernt wird. Untersucht haben wir auch, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die...


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