Zwischen Hoffnung und Resignation

Retrospektive »Deutschland 1966 - filmische Perspektiven in Ost und West«

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Film bildet das authentische Bildgedächtnis einer Zeit, so sagte DEFA-Regisseur Kurt Maetzig einmal. Mit »Das Kaninchen bin ich« geriet auch er in den Verbots-Strudel nach dem 11. Plenum des ZK der SED im Dezember 1965. Sein Film gehört somit zu denen, die gar nicht erst Teil dieses Gedächtnisses werden konnten, die ihrer Wirkungsmöglichkeit beraubt wurden. Erst ein viertel Jahrhundert später tauchten sie wieder auf - nun jedoch nur noch als historische Dokumente.

Die weißen Flecken im Bildgedächtnis entstehen jedoch nicht nur durch Verbote wie jenes des DEFA-Jahrgangs 1965, dem zwölf von vierzehn Produktionen zum Opfer fielen. Manches ist - nach einem halben Jahrhundert - auch ganz einfach vergessen worden. Gut also, dass sich die Berlinale-Retrospektive dem ost- wie westdeutschen Film des Jahres 1966 zuwendet. Da wird an DEFA-Filmen einiges gezeigt, was eigentlich noch in den Verbotsjahrgang 1965 gehörte (wie »Jahrgang 45« von J...


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