Für die Opfer, nicht die Täter

Aktualisierte Website gedenkt den Todesopfern rechter Gewalt in Brandenburg

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Verein Opferperspektive hat seine Website zu Todesopfern rechter Gewalt in Brandenburg aktualisiert. Der überarbeitete Internetauftritt todesopfer-rechter-gewalt-in-brandenburg.de sei seit Sonntag online, teilte der Verein in Potsdam mit. Im Vordergrund stehe verstärkt das Gedenken an die seit 1990 durch rechte Gewalt ums Leben gekommenen Menschen. »Uns ist es wichtig, an die Todesopfer rechter Gewalt zu erinnern und sie nicht zu vergessen«, erklärte Judith Porath von der Opferperspektive.

In die Überarbeitung der Website und die Neubewertung einzelner Todesfälle seien neue Informationen eingeflossen, die erst im Rahmen der Studie des Moses-Mendelssohn Zentrum der Universität Potsdam »Todesopfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt in Brandenburg (1990-2008)« 2015 öffentlich bekannt wurden.

Die Website stelle eindringlich die Schicksale von Todesopfern dar und informiere über die Tathergänge und die Ergebnisse der Gerichtsverfahren. Lokale Gedenkinitiativen und Brandenburger Gedenkorte würden vorgestellt, ebenso würden umfangreiche Hintergrundinformationen zu der politischen Debatte über die fehlende staatliche Anerkennung vieler Todesopfer rechter Gewalt geliefert. Hinweise auf Publikationen und Downloads von Broschüren sowie Bilder und Filme ergänzten das Internetangebot. Die Website sei für die Nutzung mit mobilem Endgeräten optimiert.

»Sie alle waren Menschen mit Träumen und Zielen, waren Freunde, Brüder oder Familienväter, die plötzlich aus dem Leben gerissen wurden, weil die Täter menschenverachtende Einstellungen verinnerlicht hatten«, betonte Judith Porath. Mit dem überarbeiteten Internetauftritt werde auch an den vor 20 Jahren ermordeten Sven Beuter erinnert. Der Punk wurde am 15. Februar 1996 in Brandenburg an der Havel von dem rechten Skinhead Sascha L. zu Tode geprügelt. Die Behörden hätten die Tat zunächst als rivalisierende Jugendgewalt verharmlost, heute erinnere ein Gedenkstein am Angriffsort an Sven Beuter. epd/nd

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