WDR dementiert Kahlschlag
Funkhaus Europa
Der WDR hat Medienberichten widersprochen, wonach Kürzungen beim interkulturellen Hörfunkprogramm Funkhaus Europa geplant sind. Die »tageszeitung« (taz) hatte zuvor von »harten Einschnitten« sowohl im Musikprogramm als auch bei den fremdsprachigen Sendungen berichtet. »Das dementieren wir entschieden«, sagte eine WDR-Sprecherin in Köln dem Evangelischen Pressedienst (epd) und sprach stattdessen von »neuesten Ausbauplänen«, die derzeit in den Gremien beraten würden.
»Während solcher Prozesse äußern wir uns grundsätzlich nicht zu Details«, hieß es weiter. Die taz hatte am Freitag ohne Angabe von Quellen über Kürzungspläne berichtet. Demnach sollen unter anderem Minderheiten-Sendungen auf Arabisch, Türkisch, Spanisch oder Polnisch von täglich einer Stunde auf eine halbe Stunde gekürzt und in den Abend verschoben werden. Im Musikprogramm sei die Einstellung sämtlicher Autorensendungen wie der beliebte »Balkanizer« des Musikers und Buchautors Danko Rabrenovic, »Mestizo FM« oder »5 Planeten« geplant. Auch die Radioshow des Berliner DJ-Kollektivs Jazzanova und die Sendung des Baile-Funk-Entdeckers Daniel Haaksman, die über Podcast auch im Ausland ihre Fans haben, sollen weichen. Ab 23 Uhr sei anstelle des bisherigen profilierten Musikprogramms nur noch eine Musikrotation geplant. Unter Mitarbeitern sei von einem »einzigartigen Kahlschlag« die Rede, schrieb die taz.
Funkhaus Europa ist das gemeinsame internationale und interkulturelle Radioprogramm von WDR, Radio Bremen und RBB. Gegründet wurde es 1998. epd/nd
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