Die Macht ist kein süßer, kleiner Hund
An der Schaubühne wurde zum ersten Mal eine TV-Serie für die Bühne adaptiert: die dänische Produktion »Borgen«
Das gab es schon oft: Romane werden für das Theater adaptiert. Das gab es noch nicht: Eine moderne TV-Serie wird auf die Bühne gebracht. Nicolas Stemann hat das nun mit der Erfolgsserie »Bogen« gemacht. Ein gewagtes Experiment.
Jüngst hat Axel Brüggemann im »Freitag« die interessante These aufgestellt, dass das Theater nur dann eine Zukunft haben kann, wenn es sich an den neuen TV-Serien orientiert. Wie das? Die neuen Serien zeichnet Brüggemann zufolge jene uralte Qualität aus, die lange auch die Bühnen hatten: das allgemeingültige Epos, das unsere Wirklichkeit spiegelt. Seine Hauptthese lautet: »Die Serie ist das neue und bessere Theater unserer Zeit - es versteht sich als Zukunft des poetischen und literarischen Erzählens.« Relevanz für das Theater sieht er zukünftig nur, wenn sich »seine Produktionsstrukturen und sein Selbstverständnis wandeln«.
Der Publizist Brüggemann plädiert mitnichten dafür, dass das Theater Serien als Stofflieferant nutzt und »The Wire«, »Breaking Bad« oder »House of Cards« für die Bühne adaptieren sollte. Genau das hat jetzt jedoch die Berliner Schaubühne mit »Borgen« gemacht: einer dänischen Polit-Serie um eine linksliberale P...
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