Dunkle Wolken überm Dorfwald
Thüringen könnte wegen seiner Holzvermarktung Ärger mit dem Kartellamt bekommen
Fast 550 000 Hektar Wald gibt es in Thüringen. Ein Teil davon gehört den Kommunen. Doch nur wenige bewirtschaften ihn selbst. Die anderen sollten auf den Ausgang eines Kartellverfahrens achten.
Rudolstadt. Die Bewirtschaftung eines Großteils des Kommunalwalds in Thüringen durch die Landesforstanstalt ist nach Meinung des Rechnungshofes nicht ohne Risiko. Es sei nicht ausgeschlossen, dass Thüringen wegen der gemeinsamen Holzvermarktung von Land und Kommunen wie Baden-Württemberg ein Kartellverfahren drohen könnte, warnten die Finanzkontrolleure in Rudolstadt.
Thüringenforst bewirtschaftet nach eigenen Angaben derzeit etwa 65 000 Hektar Wald von 650 Kommunen. Das seien 75 Prozent des Kommunalwaldes, der insgesamt etwa 86 500 Hektar umfasse.
»Die Holzvermarktung in Thüringen durch Thüringenforst ist der in Baden-Württemberg strukturell ähnlich«, heißt es in einem jetzt vorliegenden Prüfbericht des Thüringer Rechnungshofes zum Kommunalwald. Deshalb könne nicht ausgeschlossen werden, dass das Bundeskartellamt ein vor einigen Jahren gegen Thüringen eingestelltes Verfahren wieder aufnehme oder ein neues einleite.
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