Von wem bleibt was?

Im Wettbewerb: »Genius« von Michael Grandage

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Die Frage nach dem Nachruhm ist vorab nicht zu klären. Leider? Zum Glück! Ihre Zeitgenossen kannten die Bestsellerautorin Johanna Schopenhauer. Ach, sie hat einen etwas verschrobenen Sohn, Arthur, der ist Philosoph und schreibt auch? Heute liest niemand mehr Johanna Schopenhauer. Und wie ist es mit dem literarischen Trio der 20er Jahre: Ernest Hemingway, F. Scott Fitzgerald und Thomas Wolfe? Der erste ist unsterblich geworden, der zweite immerhin halb - doch den dritten hat man inzwischen vergessen.

Man denkt bei Michael Grandages »Genius« an Peter Hacks, der einmal sagte, Klassiker sei, wen man nach hundert Jahren noch kennt - wenn die Bücher längst allein existieren müssen, ohne ihre mehr oder weniger skandalös-charismatischen Schöpfer, die manchmal auf ihre Umwelt stärker wirken als das, was sie zu Papier bringen.

Es ist ein Labyrinth, mehr noch ein gefährlicher Dschungel, in den wir uns mit »Genius« begeben: der Literatur...


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