Kapellen blasen Kosovo den Krisenmarsch
Die Feiern zum Staatsjubiläum werden wieder einmal von den politischen und wirtschaftlichen Unbilden überschattet
Heftige Proteste haben am Mittwoch Kosovos Feiern zum achtjährigen Staatsjubiläum überschattet. Unterdessen droht der Dauerkrise weitere Verschärfung.
Mit Eigenlob geizte Kosovos Chefdiplomat am Geburtstag des Staatenneulings keineswegs. Kosovo sei ein »erfolgreiches Modell für die gesamte Region«, verkündete Außenminister Hashim Thaci am Mittwoch bei den Feiern zum achten Jahr der Unabhängigkeitserklärung des Balkanstaats in Pristina.
Doch trotz aufmarschierter Blaskapellen wollte sich bei den Anhängern der Opposition keine Festtagsfreude einstellen: Verbittert forderten Zehntausende Demonstranten den sofortigen Abtritt der Regierung. »Wir sind genug, um Kosovos derzeitige Regierung zu stürzen«, verkündete streitlustig Ex-Premier Ramus Haradinaj, Chef der Oppositionspartei AAK.
Der zum Staatsjubiläum frisch auf das Unabhängigkeitsdenkmal gemalte Stacheldraht versinnbildlicht nicht nur die engen Grenzen, die den Kosovaren ohne Visa- und Reisefreiheit noch immer gesetzt sind. Denn nicht nur Armut, Arbeitslosigkeit und Korruption machen den Bewohnern des Landes zu schaffen. Seit der Par...
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