Zu klein fürs Cockpit?
Eine Pilotenanwärterin klagt vorm Bundesgericht, das Urteil könnte Signalwirkung haben
Mit knapp 1,62 Meter ist eine Frau zu klein, um Pilotin zu werden. Das meint zumindest die Lufthansa. Ob eine festgelegte Mindestgröße Frauen diskriminiert, entscheidet nun das Bundesarbeitsgericht.
Erfurt. Der Job als Pilot ist begehrt, doch für eine junge Frau platzte der Traum vom Fliegen vor vier Jahren besonders jäh. Sie schaffte die ersten beiden Runden des harten Auswahlverfahrens, dann kam die Ernüchterung: Sie war exakt 3,5 Zentimeter zu klein. Denn die Lufthansa verlangt von ihren Flugschülern - egal, ob Mann oder Frau - eine Mindestgröße von 1,65 Meter. Die Sache ist nun ein Fall für Deutschlands oberste Arbeitsrichter in Erfurt. Da Frauen im Schnitt kleiner sind als Männer, sieht sich die Betroffene wegen ihres Geschlechts diskriminiert - und verlangt 120 000 Euro Schadenersatz.
Um Pilot bei Europas größter Fluggesellschaft zu werden, muss ein Bewerber nicht nur fließend Englisch und Deutsch sprechen, körperlich fit und psychisch belastbar sein. Die Lufthansa hat auch die Größe ihrer künftigen Piloten per Tarifvertrag definiert: Sie dürfen nicht kleiner als 1,65 oder größer als 1,98 sein. »So soll sichergestellt w...
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