Vergessene Zukunft
Die Entdeckung des Weltalls, Wissenschaft im Dienst der Menschheit, Schöpferkraft, Gemeinsamkeit und Vielfalt - nur einige Motive der Mosaike
Junge Enthusiasten in Georgien und der Ukraine entdecken die reiche Tradition der UdSSR für Mosaike wieder. Lange nahm keiner Notiz von den verfallenen, aber farbenfrohen und fantasie- vollen Kunstwerken. Jetzt aber wird ihnen ein neues Leben auf Blogs und sozialen Medien eingehaucht.
»Jetzt sind wir ganz nah,« das sind die Worte der 27-jährigen Nino Siradzes. Wir sind auf einem Sitz in der gelben Marschrutka zusammengekauert. Der Minibus bringt uns weiter und weiter vom Zentrum Tiflis weg und in ein verlassenes Industriegebiet am Rande der Stadt. Nino sitzt über ihrem Smartphone gebogen. Das Display zeigt eine kleine rote Nadel, wo unser Ziel liegt.
»Hier ist es,« sagt sie plötzlich, gibt dem Fahrer Bescheid, springt vertraut raus und führt uns über einige Eisenbahnschienen hinüber.
Ihre dunklen Augen und das schwarze Haar tragen mit ihrem Gespür für Technologie zu dem Eindruck einer Stieg Larsson-Heldin bei. Geschickt vermeiden die Dr. Martens-Stiefel auf den Müll entlang der Bahnstrecke zu treten. Die Arme in der braune Kapuzenjacke drücken etwas Gebüsch zur Seite: Die Bewegung enthüllt einer der schönsten Sowjetmosaiken der georgischen Hauptstadt. Das Kunstwerk scheint ungefähr 100 Meter lang und viell...
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