»Der Sturm ist mein Vater«

Zum 120. Geburtstag des eigenwilligen Malers Heribert Fischer-Geising

  • Gert Claußnitzer
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Im Jahr 1920 schreibt der Maler Heribert Fischer-Geising auf einen Deckenbalken seines Hauses in Geising den Satz: »Das ist die Sehnsucht - Wohnen im Gewoge und keine Heimat haben in der Zeit«. Und dann noch an einer anderen Stelle die Worte: »Der Sturm ist mein Vater und ich weiß, er hält mich wach.« Nur wenige Sätze, die wohl deutlich machen, dass da noch mehr war, als man dem malerischen Werk entnehmen kann. Nun geben seine Tagebücher nur unvollkommen Auskunft über den Tagesmythos dieses Künstlers. Und nichts deutet in seinem Schaffen auf Dissonantes oder gar Bedrohliches hin. Der mythisch-reale Bereich von Verbrechen, Gewalt und Krieg scheint ausgeblendet zu sein. Es ist das Immer-Währende, das ihn beherrscht. Der »Schmerz der Welt« ist nicht darin.

Auch wenn der Maler offenbar erhebliche Widerstände persönlich überwinden musste, sein künstlerisches Werk verweist uns auf ein arkadisches Glück. Das überrascht natürlich angesichts der...


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