Polen: Rechtsradikale wollen Mauer gegen Flüchtlinge

Abgeordnete der »Nationalen Bewegung« sprechen sich für Verbarrikadierung der polnisch-ukrainischen Grenze aus

  • Lesedauer: 1 Min.

Warschau. Polnische Rechtsradikale wollen das Land vor Flüchtlingen verbarrikadieren: Mehrere Vertreter der »Nationalen Bewegung« (»Ruch Narodowy«), die als Abgeordnete der Partei Kukiz15 im Warschauer Parlament sitzen, sprachen sich am Donnerstag für den Bau einer Mauer an der polnisch-ukrainischen Grenze aus. Es sei zu erwarten, dass vom Frühjahr an mehr Migranten versuchen, über die östliche EU-Außengrenze nach Polen zu gelangen, sagte der Abgeordnete Sylwester Chruszcz, der die Kosten für den Bau eines Grenzzaunes auf 225 Millionen Zloty (etwa 55 Millionen Euro) schätzte.

Ohne eine Mauer oder ein ähnliches Hindernis sei die polnisch-ukrainische Grenze nur schwer gegen illegale Einwanderung zu sichern, meinte sein Kollege Wojciech Bakuna. Die Partei Kukiz15 sammelt seit Wochen Unterschriften für ein Referendum über die Aufnahme von Migranten. Sie will damit Zusagen der früheren liberalkonservativen Regierung über die Aufnahme von 7500 Flüchtlingen blocken.

Die nationalkonservative Regierung von Beata Szydlo hat die Zusage zwar scharf kritisiert, will sich aber an ihre rechtlichen Verpflichtungen halten. In diesem Jahr könnten Szydlo zufolge allerdings höchstens 400 Flüchtlinge in Polen Aufnahme finden. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -