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Douglas Slocombe
10. 2. 1913 - 22. 2. 2016
Es war eine sehr unheimliche Begegnung - wenn auch keine der »dritten Art«: Als er 1939 für ein Magazin in Polen arbeitete, gelang es Douglas Slocombe, den Einmarsch der Deutschen zu filmen. Nach dem Krieg, den er als britischer Berichterstatter verbrachte, stellte er seine große Fertigkeit mit der Filmkamera in den Dienst der lockeren Unterhaltung - und zeichnete etwa 1977 verantwortlich für den Bildersog von Steven Spielbergs »Die unheimliche Begegnung der dritten Art«. Schon vorher stand er bei großen Produktionen wie »Tanz der Vampire« (1967), »Der große Gatsby« (1974) oder »Fluchtpunkt Marseille« (1974) hinter dem Objektiv. Im Laufe seiner ausgedehnten Karriere wurde der nun im biblischen Alter von 103 Jahren Verstorbene dreimal mit dem British Academy Film Award ausgezeichnet und war dreimal für einen Oscar nominiert. Bei den Filmfestspielen von Cannes war Slocombe 1981 Jurymitglied.
Eine kreative Hochphase erlebte Slocombe nochmals in den 1980er Jahren, in denen er an einigen der größten Blockbuster mitarbeitete, nämlich an den drei »Indiana Jones«-Filmen von Spielberg und am James-Bond-Kracher »Sag niemals nie«. Slocombe galt als künstlerisches Chamäleon - er entwickelte weniger einen eigenen Stil, als dass er sich an den jeweiligen Regisseur anpasste. tri
Ramón Castro
14. 10. 1924 - 23. 2. 2016
An Humor fehlte es ihm nicht: Auf die naheliegende Feststellung »Sie sehen ja aus wie Fidel Castro« antwortete Ramón stets: »Nein, Fidel sieht aus wie ich, ich bin der Ältere.« Wo Ramón Recht hatte, hatte er Recht. Er war das älteste Kind des früheren Großgrundbesitzers Ángel Castro und seiner Frau Lina Ruz González. Einem Bericht der »Granma« zufolge beteiligte sich Ramón in den 50er Jahren am Widerstand gegen das Regime von Fulgencio Batista. Das brachte ihm einen Gefängnisaufenthalt ein.
Nach dem Sieg der Revolution von 1959 arbeitete er unter anderem als Berater für das Agrar- und das ehemalige Zuckerministerium. Für seine Dienste wurde er mit dem Titel »Held der Arbeit der Republik Kuba« ausgezeichnet.
Im Gegensatz zu seinen Brüdern Fidel und Raúl hatte der von den Kubanern liebevoll »Mongo« (Trommel) genannte Ramón keine großen politischen Ambitionen und lebte in den vergangenen Jahren zurückgezogen auf dem Land in seinem Geburtsort Birán in der Provinz Holguín. Nach seinem Tod im stolzen Alter von 91 Jahren leben von den sieben Castro-Geschwistern nun noch fünf. ml
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