Druck und Ausgleich
Hollywoods Rassismus
Der afroamerikanische Moderator Chris Rock brauchte nur einige Minuten, um die Oscar-Gala in der Nacht zu Montag mit sich selber zu versöhnen. Im Dolby-Theatre in Los Angeles verwandelte sich jeder Lacher des Publikums über die kluge und zynische Witzkanonade Rocks in ein Statement gegen Rassismus und in eine erleichterte Selbstversicherung, auf der guten Seite zu stehen. Ganz so, als würde Afroamerikanern die Rolle des unkorrekten, repräsentierenden Hofnarren nicht schon lange zugestanden - was über die wahren Machtstrukturen der Unterhaltungsindustrie hinwegtäuscht. Ganz so, als seien Rocks bissige Anklagen schon die halbe Lösung des Problems. Aber so einfach gelingt Druckausgleich manchmal.
Die Wahl des ordentlichen, aber keineswegs bahnbrechenden »Spotlight« von Tom McCarthy zum besten Film ist keine gute Wahl, sondern Ausdruck langweiliger pol...
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