Kalkulierter Tabubruch

Die Polizei sammelt illegal Daten über Fans von Preußen Münster und kriminalisiert den Sicherheitschef des Klubs

  • Stephan Fischer
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Sicherheitsbeauftragte von Fußballklubs agieren im Spannungsfeld zwischen Fanszene und Polizei, leben von Kommunikation und Vertrauen. In Münster hat die Polizei dieses komplett zerstört.

Die Fanszene des Fußball-Drittligisten Preußen Münster gilt als problematisch - Teile der schwarz-weiß-grünen Anhängerschaft fielen in den vergangenen Jahren immer mal wieder durch den Einsatz von Pyrotechnik oder Sachbeschädigungen auf. Das Verhältnis zur Polizei, die dagegen sehr repressiv vorging, war also schon gestört - spätestens seit Anfang diesen Jahres darf es als nicht mehr vorhanden betrachtet werden. Der Sicherheitsbeauftragte des Vereins, Roland Böckmann, hat nach 13 Jahren seinen Posten aufgeben, das Fanprojekt des Vereins hat den Dialog mit der Polizei ausgesetzt. Eine neue Eskalationsstufe, die sich Polizei und Staatsanwaltschaft zuzuschreiben haben.

Alles beginnt am 16. Oktober 2015. Während des Spiels im Preußenstadion zwischen Münster und Rostock zünden beide Fanlager Pyrotechnik, die Partie steht kurz vor dem Abbruch. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, vorhandenes Videomaterial wird ausgewertet - von der Polizei...


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