Weinen, hoffen, verzweifeln

Im Kino: »Das Tagebuch der Anne Frank« von Hans Steinbichler

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die erste deutsche Kinoverfilmung des Tagebuchs der Anne Frank fokussiert fast ausschließlich auf die Protagonistin. Der jungen Schauspielerin Lea van Acken gelingt es, eine Brücke zur Gegenwart zu schlagen.

Siebzig Jahre hat es gedauert bis zum ersten deutschen Kinofilm über Anne Frank, der Autorin des Tagebuchs, das in 70 Sprachen übersetzt zur Weltliteratur gehört und von der UNESCO in das Weltdokumentenerbe aufgenommen wurde. Es gibt mehrere Kino- und Fernsehverfilmungen des Tagebuchs, 1959 bereits gewann George Stevens’ Adaption drei Oscars. Es gibt auch eine japanische Zeichentrickversion, letztes Jahr gab es fürs Fernsehen ein Dokudrama über Otto Frank, Annes Vater. Und nun also auch eine deutsche Kinofassung.

Das Thema ist hochaktuell, Flucht und Stigmatisierung gegenwartsnah und jugendaffin darzustellen war die Schwierigkeit, die der Regisseur Hans Steinbichler zu meistern hatte. Dass es ihm gelang, liegt vor allem an der 16-jährigen Schauspielerin Lea van Acken, die mit Authentizität und Präsenz den Film in die Gegenwart bringt. Mit ihrer Vitalität sorgt sie beim Zuschauer für eine Verbundenheit mit Anne, die bei den anderen...


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