Müde Muskeln
Raumfahrer landen nach Jahresmission im Weltall erschöpft in der kasachischen Steppe
Nach fast einem Jahr im All landen zwei Astronauten in Zentralasien. So lange war noch niemand auf der Raumstation ISS. Forscher erwarten nun wichtige Erkenntnisse für eine mögliche Mars-Reise.
Kraftverlust im All: Nach 5440 Erdumrundungen brauchen Scott Kelly und Michail Kornijenko zum Verlassen der Landungskapsel fremde Hilfe. Rettungskräfte packen zu und tragen die Astronauten vom Sojus-Transporter zu Klappstühlen. Die Bewegungseinschränkung ist für Forscher eine wichtige Erkenntnis. Nach fast einem Jahr in der Schwerelosigkeit scheinen die Muskeln des Amerikaners und des Russen schwächer als vermutet. Beweglichkeit ist aber eine zentrale Voraussetzung etwa für eine Landung auf dem Mars. Dort kann den ersten Astronauten niemand beim Aussteigen helfen.
»Der Kraftverlust des Muskel- und Skelettsystems ist das Hauptproblem«, sagt der deutsche Mediziner Jens Titze. Nach einem Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation ISS dauere es »Wochen bis Monate« bis zur Normalität. Gravierender sei aber die psychische Belastung eines Flugs zum Mars, meint der Professor der Vanderbilt University in Nashville (Tennessee). »Im Verg...
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