Wenn aus Fiktion Realität wird

Wissenschaftler erforschen in einer neuen Studie, ob und wie medial dargestellte Gewalt Kinder und Jugendliche zur Nachahmung verführt. Von Martin Koch

Als Fernsehzuschauer werden Menschen fast täglich mit roher Gewalt konfrontiert. Das gilt für Erwachsene ebenso wie für Kinder und Jugendliche. In den USA haben Kinder laut einer Studie bis zum Ende der Grundschulzeit etwa 8000 Morde und 100 000 Gewalttaten auf dem Bildschirm verfolgt. Vielen Jugendlichen ist ein passiver Konsum von Gewalt jedoch nicht genug. Als Nutzer von Videospielen schlüpfen sie bereitwillig in die Rolle von Soldaten oder anderen bewaffneten Kämpfern, deren Ziel es ist, virtuelle Feinde wehrlos zu machen oder zu töten.

Nicht jeder sieht darin nur eine harmlose Freizeitbeschäftigung. Zu groß sei die Gefahr, liest man oft, dass Jugendliche ihre virtuellen Erfahrungen auch in der Realität ausleben könnten. Als Beispiel wird häufig der Fall des 17-jährigen Tim K. angeführt, der am 11. März 2009 bei einem Amoklauf in der Realschule von Winnenden 15 Menschen und zuletzt sich selbst tötete. Wie im Nachhinein bekannt...


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