Schifffahrt am Scheideweg

Die Seeschifffahrt ist die einzige globale Industrie mit verbindlichen Umweltstandards. Dennoch wird die maritime Wirtschaft immer »schmutziger«. Eine Folge des sogenannten Rebound-Effektes: Ressourceneinsparungen etwa bei Motoren werden zunichtegemacht durch immer mehr und immer größere Schiffe. So hatte das erste Containerschiff, das der Reeder Malcolm McLean 1956 von New Jersey aus auf Reisen schickte, 58 Stahlboxen an Bord. Die jüngsten Schiffsriesen sind größer als drei Fußballfelder und transportieren 20 000 Container.

Containerfrachter bilden heute das Rückgrat der modernen Warenwelt. Sie transportieren 90 Prozent der weltweit verbrauchten Konsumartikel. Das hat Folgen für Natur und Umwelt. Aus den Schornsteinen der mit minderwertigem Dieselkraftstoff betriebenen Schiffe entweichen Schadstoffe, die Jahr für Jahr 60 000 Menschen das Leben kosten, schreiben die chinesischen Logistikexperten Zheng Wan, Mo Zhu und Shun Chen und...