Charité: Eskalation auf den letzten Metern

Gewerkschaft und Charité standen kurz vor einer Tarifeinigung, doch nun gibt es Streit um Standards

Kurz vor Tarifabschluss will die Uniklinik die Möglichkeit bekommen, Fachkräfte auch durch geringer qualifiziertes Personal zu ersetzen - und torpediert damit die Einigung.

Seit eineinhalb Jahren verhandeln die Gewerkschaft ver.di und die Charité über einen Tarifvertrag zur Mindestbesetzung. So soll die Personalnot gelindert werden. Im Dezember 2015 hatte ver.di sich optimistisch gezeigt und einen baldigen Tarifabschluss für möglich gehalten, von einem »ermutigenden Zwischenstand« war damals die Rede.

Nun drohen die Verhandlungen zu scheitern. Grund ist, dass der Arbeitgeber auf einer Formulierung besteht, die es ermöglicht, auch Servicekräfte einzusetzen, wo eigentlich Fachpersonal eingestellt werden sollte. Das ist aus Gewerkschaftssicht nicht verhandelbar, wie ver.di-Vertreter auf einer Pressekonferenz am Freitag erläuterten. Denn es gehe bei dem angestrebten Tarifvertrag darum, mehr Fachpersonal auf die Stationen zu kriegen und verbindliche Mindeststandards zu installieren. Die Verweigerung in diesem Punkt sei zudem auch zum Schutz der Servicekräfte nötig, die ebenfalls von ver.di vertreten werde...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.